Skeptiker sprechen von einer Blasenbildung, die sich, so weiß Gregor Marweld, im Index aber nicht bestätigt. Die Immobilienpreise sind in den vergangenen Jahren überall beträchtlich gestiegen. Aber auch die Einkommen sind gewachsen. „Sogar schneller als die Kaufpreise“, sagt der Experte und Geschäftsführer der Formac Consult Real Estate GmbH. Trotz der rasant steigenden Immobilienpreise können sich laut einer neue Studie rund zwei Drittel aller Deutschen Wohneigentum leisten. Das ist nicht in allen Ländern so, wie der Blick auf den internationalen Immobilienmarkt verrät.
Immobilienpreise in Krisenländern fallen, während sie bei uns steigen
Lediglich in den EU-Krisenländern wie Spanien, Griechenland, Zypern und Italien fallen die Immobilienpreise spürbar. In Frankreich, Belgien und Kanada, sowie in Neuseeland und Australien sind die Kaufpreise für Wohneigentum in den vergangenen Jahren um 50% schneller gestiegen als die Einkommen. Dort ist es für viele Interessenten nicht möglich, sich durch Wohneigentum abzusichern und eine Entscheidung fürs Leben zu treffen. Anders ist es in Deutschland. Auch wenn die Immobilienpreise rasant steigen und vor allem in den Metropolen eine Überbewertung annehmen lassen, wachsen die Einkommen mit. Daraus resultiert, dass sich immer mehr Bundesbürger eine Eigentumswohnung oder ein Eigenheim leisten können. Gregor Marweld verfolgt den Trend seit einigen Jahren und sieht großes Potenzial für den nationalen Immobilienmarkt.
„Der deutsche Immobilienmarkt bietet Chancen, wobei die Risiken verhältnismäßig niedrig sind. In strukturschwächeren Regionen und auf dem Land können Immobilien zu enorm günstigen Preisen erworben werden. Aber auch in der Stadt ist der Kauf von Wohneigentum für zwei Drittel der Bevölkerung möglich.“
Verwunderlich scheint, dass Deutschland dennoch ein Mieterland ist. Rund 80% aller Deutschen wohnen heute noch zur Miete. Dennoch würde ihr Einkommen den Erwerb von Wohneigentum durchaus zulassen. Im mediterranen Raum und in Übersee ist das Eigenheim geradezu ein Grundbedürfnis. Dort ist das Wohnen in den eigenen vier Wänden quasi eine Selbstverständlichkeit.
Der internationale Vergleich zeigt laut Gregor Marweld deutsches Potenzial
Das Verhältnis aus Kaufpreis und Familieneinkommen ist in Deutschland gut. Vor allem in Anbetracht der noch schneller steigenden Mietpreise ist die Überlegung zur Anschaffung von Wohneigentum sinnvoll. Perspektivisch betrachtet, ist ein bedenklicher Kontext zwischen den Immobilienpreisen und den pro Kopf Einkommen nicht erkennbar. Wohnen wird folglich dauerhaft bezahlbar bleiben. In den Metropolen und den angesagten Speckgürteln sind die Kosten zwar höher, dafür zeigen sich viele Bereiche auf der Deutschlandkarte als günstige Basis für Immobilienkäufe. Generell zeigt die Betrachtung, dass die Bundesrepublik Deutschland im internationalen Vergleich eine sehr gute Performance aufweist. Wer sich für Wohneigentum interessiert, hat in Deutschland die Chance auf Käufe ohne Überteuerung.