Auch im Jahr 2019 wird es keine Umkehr der Preistendenz auf dem Berliner Immobilienmarkt geben, sagt Boris Gregor Marweld, Immobilienexperte und Geschäftsführer der Formac Consult Real Estate GmbH. Bereits im vergangenen Jahr äußerten sich Investoren darüber, dass Berlin und andere Metropolen in Deutschland kaum noch bezahlbar sind. Einige Investoren kehrten Berlin den Rücken, doch eine wirkliche Trendwende war 2018 noch nicht in Sicht. Das könnte sich laut Boris Gregor Marweld in diesem Jahr ändern, da die Preise weiter steigen werden.
Boris Gregor Marweld: Die Verknappung und ihr Einfluss auf Investments
Schon in 2018 war es für Investoren sehr schwierig, in Berlin eine Immobilie zu finden. Laut Boris Gregor Marweld hat sich an der Nachfrage nichts geändert. Die geringeren Verkaufszahlen bei Eigentumswohnungen beruhen darauf, dass ein geringeres Angebot gegenübersteht. Nicht nur die Anzahl der abgeschlossenen Kaufverträge bei Eigentumswohnungen, so stellte Boris Gregor Marweld fest, sondern auch bei Bürogebäuden und Gewerbeobjekten ist zurückgegangen. Allerdings haben sich die Kaufpreise durchschnittlich leicht erhöht, weshalb das Volumen auf sehr hohem Niveau verharrte. Einige Experten sehen darin ein sinkendes Interesse bei Investoren, welches in den direkten Zusammenhang mit den hohen Immobilienpreisen gestellt wird. Boris Gregor Marweld ist derzeit davon überzeugt, dass die Senkung der Verkäufe in erster Linie auf dem sinkenden Angebot und nicht auf der Preisentwicklung beruht.
Trendwende in Sicht
Dennoch schließt der Immobilienexperte nicht aus, dass eine Trendwende in Sicht und der Boom in Berlin keine statische Größe ist. Seine Worte bezieht Boris Gregor Marweld unter anderem auf das Ergebnis einer Analyse, die von der PwC vorgenommen wurde. Während Großanleger trotz hoher Immobilienpreise noch „mithalten“ können, weichen Kleinanleger eher in die Randgebiete und in attraktive Kleinstädte aus. In Berlin, aber auch in Hamburg, München und Frankfurt am Main werden von Experten und Kapitalanlegern als „nahe am Pik“ beschrieben. „Großbritannien ist für einige Investoren das neue Berlin“, sagt Gregor Marweld und bezieht sich mit dieser Aussage auf Quartalszahlen aus 2018. Für einige Anleger hat die Verknappung aber auch ihren Reiz und motiviert zu einem schnellen Investment, da die Preise nachweislich nicht sinken und es in absehbarer Zeit in Berlin keine überhaupt bezahlbaren Immobilien mehr geben wird.
In Deutschland sind Berlin und „Mainhatten“ am interessantesten
Dass sich der Boom neben Berlin auch auf Frankfurt auswirkt, lässt sich durch den Brexit begründen. Großbanken die in Europa Geschäfte machen, suchen nach einem Standort in Deutschland. Das wiederum bringt mit sich, dass zusätzlich Immobilien zum Wohnen gesucht und erworben werden. Mit einer Kaufvolumensteigerung von 14 Prozent hat Frankfurt Berlin im vergangenen Jahr eingeholt, so dass sich die beiden Metropolen den dritten Platz teilen. Nur Paris und London sind laut Boris Gregor Marweld beliebter und derzeit bei Investoren besonders gefragt. Die Beauftragung einer versierten Immobilienagentur ist auf der Objektsuche in Berlin die einzige Chance, überhaupt an eine Immobilie in gefragten Kiezen zu gelangen. Wer sich auf Eigenregie verlässt, sagt Boris Gregor Marweld, hat kaum eine Möglichkeit zu investieren.
Änderungen auf dem Berliner Immobilienmarkt
Der Berliner Immobilienmarkt wird zukünftig einige Änderungen aufweisen, ist sich Boris Gregor Marweld sicher. Auch wenn aktuell kaum Preisanhebungen in beliebten Stadtteilen auf der Agenda stehen, orientiert sich Berlin durch die Verknappung an Immobilien neu. Wie Boris Gregor Marweld sagt, hätten Bezirke wie Spandau oder Marzahn vor einigen Jahren keinen Investor angezogen. Das hat sich geändert, da die Kaufpreise in Gesamtbetrachtung moderat sind und diese Bezirke längst zum neuen Trend geworden sind. „Die Preise bleiben nicht stabil“, gibt Boris Gregor Marweld zu bedenken. „Wer in Berlin in Immobilien investiert, sollte zeitnah handeln und sich vor allem auf die aufstrebenden Kieze konzentrieren.“
Eine Verlagerung von Immobilieninvestments in den Rest der Republik oder ins Ausland könnte zukünftig attraktiver als eine Kapitalanlage in der Hauptstadt sein. Die Trendwende scheint sich anzukündigen sich an, doch bisher sind es nur Vorboten.